Tag 4: Ein super aktiver Tag!
09:00-11:30 Himi Kitokito Walking 12km
12:30 Tonjiru (japanische Schweinfleischsuppe) essen und Pause
13:30-15:00 Workout ️
15:30 Snack (Apfel, Joghurt und Müsli)
17:00 Fischschuppen Schmuck Art – mit Fischschuppen Ohrringe gemacht 😉
19:30 Kochen
20:30 Abendessen (Wildschweinsuppe)
Es war ein super aktiver Tag und es tat uns gut 🙂 🙂 🙂
Himi Kitokito Walking 12km
Ohayo! (Guten Morgen!)
Nachdem wir um 07:00 aufgestanden sind, haben wir wieder Kaffee gekocht, natürlich wieder mit selber gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen. Danach haben wir uns direkt auf dem Weg zu der Veranstaltung ‚Himi Kitokito Walking‘ gemacht.
Übrigens, ‚Kitokito‘ ist ein dialektischer Begriff in der Toyama Präfektur und wird in Himi besonders oft verwendet. Dieses Adjektiv hat ursprünglich den Zustand der Fische beschrieben, die frisch gefangen und lebendig sind. Das Wort ist durch eine Fernsehserie bekannt geworden und heutzutage repräsentiert es den ganzen Ort.
Es gab drei verschiedene Längen und Strecken zur Auswahl, wodurch man die atemberaubende Ortschaft Himi bestaunen konnte. Wir haben uns den schönsten 12km Weg ausgewählt. Nach der Anmeldung musste jeder bekannt geben woher er kommt. Wir haben festgestellt, dass viele Teilnehmer aus ganz Japan dabei sind, da es sich hierbei um eine der 500 beliebtesten Wanderwege Japans handelt. Das hört sich gut an!
Um 08:45 gab es eine gemeinsame Aufwärmungsrunde und um 09:00 ging das Walking los. Diese Veranstaltung findet jedes Jahr im November statt und jeder darf daran teilnehmen.
Wir haben mit einer Dauer von zwei Stunden gerechnet, Jedoch haben wir etwas länger gebraucht, da wir auf dem Weg einen Umweg und Fotos gemacht haben.
Wir sind entlang der Wasserwege, durch Berge, Wohngebiete und entlang des Strandes gegangen.
Bei ca. 10km, sind wir an einem historischen Tempel (Name?) vorbeigegangen. Dieser Tempel ist bekannt für ältere Malerei und einen Ginkobaum, mit einem Umfang von über 12m. Man glaubt, dass Gott in dem Baum inne wohnt und daher ein Symbol für den Glauben ist.
Nach dem Zieleinlauf durften wir uns an einem japanischen Suppengericht ‚Tonjiru’ bedienen. Tonjiru ist eine typische Suppe, in der man Schweinfleisch (‚Ton‘ von Tonjiru) und verschiedenes Saisongemüse mit Miso in einer Suppe (‚Jiru‘ von Tonjiru) kocht. Das macht warm und satt. Auf jeden Fall war sie lecker! Nach dem Essen haben wir uns auf die Wiese gelegen und einen kurzen Mittagsschlaf gemacht. Das Wetter war perfekt und wir konnten von dem Zielort die Spitze der Tateyama-Berge mit der Schneekrone genießen. Wow, das war spektakulär! Wir hatten wieder Glück!
Workout
Nun sind wir sozusagen warm gelaufen. Jetzt ist das Workout dran – wir haben uns mit einer Freundin Yuko getroffen und sind zu einem Fitnessstudio gefahren. Fleißig fleißig.
Dieses Studio wird von der Stadt betrieben und man kann dort für nur 300 JPY (ca. 2.70 EUR) Eintritt ohne Zeitbegrenzung trainieren. Himi ist eine sehr gesundheitsbewußte Stadt. Sie ist eine typische Gemeinde auf dem Land, bei der der Anteil der ältere Generationen groß ist. Die Regierung gibt sich Mühe, damit die Einwohner gesund bleiben. Guck mal an…
Ok, genug geschwitzt! Lass uns endlich nach Hause fahren und duschen.
Schmuck aus Fischschuppen
Heute ist so ein Tag, der extrem vielfältig ist. Aber wir wollen so viel we möglich von den Aktivitäten in Himi erfahren. Wir haben uns mit Ai-san getroffen. Sie ist Schuhmacherin und fertigt handgemachte Schuhe an. Dazu bietet sie originellen Schmuck aus Fischschuppen an. So funktioniert es – sie kauft die Fischhaut von lokalen Fischern ab und zieht die Fischschuppen von der Haut einzeln ab. Sie scheint eine sehr geduldige Person zu sein! Die restliche Haut verschenkt sie an einen Freund, der mit Fischhaut Accessoires und Taschen designiert. Also in Himi werden Fische nicht verschwendet!
Guckt mal wie wunderschön die Fischschuppen aussehen! Sie sind durchsichtig und haben keine Farbe, daher kann man sie beliebig färben. AI-san verwendet verschiedene Farbstoffe, unter denen auch den Stoff aus Kräutern, mit denen man Kimono (japanische traditionelle Kleidung) färbt.
Ich habe mich entschieden Ohrringe zu basteln, hierfür musste ich zu nächst die passenden Fischschuppen auswählen – gar nicht so einfach bei dieser großen Auswahl! Sie sind alle so schön. Ich habe mir nach kurzer Überlegung vier Stück ausgesucht. Mit etwas Geschick kann man seine Ohrringe bereits nach 30 min. fertigstellen. Ich habe eine Stunde gebraucht 😉 Naja, trotzdem bin ich super zufrieden mit dem Endergebnis. Ich kann nicht warten bis ich die Ohringe trage und rausgehe! Selbst gebastelten Schmuck zu besitzen ist etwas ganz besonders für jeden, nehme ich an. Vielen Dank, Ai-san.
Abendessen
Heute wird selber gekocht. Wir haben morgens schon das Wildschweinfleisch aus dem Gefrierfach rausgenommen und aufgetaut.
Vorhin hatten wir uns Kräuter aus dem eigenen Garten und Gemüse aus dem lokalem Markt geholt. Wie wollen wir das Fleisch zubereiten?
Lass uns heute eine deftige Suppe kochen mit leckerem Salat frisch vom Markt.
Das war vom Gefühl her die beste Suppe, die ich jemals gekocht habe 🙂
Lokal geerntet und gemeinsam verzehrt. Die beste Lebensmittelkette überhaupt.
Die Menge hätte für vier Portionen gereicht, aber wir haben es trotzdem zu zweit geschafft. Die Körperbewegung tagsüber und die gute frische Luft sorgt eben für einen Bärenhunger.
2. Die Fleischstücke in einem großen Topf mit Wasser erhitzen bis das Wasser aufkocht
3. Wasser wegkippen und das Fleisch unter laufendem Wasser spülen
4. Fleisch und Gemüse in einem großen Topf mit Wasser kochen
5. Würzen (Zum Geheimtipp)
6. Genießen – Itadadakimasu! (Vielen Dank für das Essen – so sagt man vor dem Essen in Japan)
